Der Mitternachtssport in Hannover holt Kids und Jugendliche von der Straße und vom Bildschirm weg in Hallen und Vereine. Das halten wir für eine sinnvolle Sache, darum fördern wir diese Initiative. Ausführliche Informationen gibt es unter www.mitternachtssport-hannover.de.
Eine Antwort auf soziale Probleme
Den Mitternachtssport gib es schon seit November 1997 in Hannover. Er entstand als Antwort auf zunehmende soziale Probleme im Stadtteil Mühlenberg. In der Stadtteilrunde wurde vorgeschlagen, die Jugendlichen durch ein Mitternachtssport-Angebot von der Straße zu holen. Mit durchschlagendem Erfolg. Daraufhin beschloss der Stadtrat, das Angebot auf andere soziale Brennpunkte auszudehnen.
Heute hat sich der Mitternachtsport in der Landeshauptstadt etabliert und seinen festen Platz im Eventkalender gefunden: Seit mehr als 10 Jahren ist das jeder zweite Samstag im Monat, in 14 Stadtteilen mit bis zu 17 Veranstaltungen, die zeitlich alle parallel stattfinden. Je nach Veranstaltung kommen 25 bis 600 Personen. Bei einer durchschnittlichen Teilnehmerzahl von fast 100 sind das weit über 1.000 Jugendliche, die alle zwei Wochen mitmachen.
Eigene Kunden, vielfältiges Angebot
Jeder Standort hat seine eigene „Kundschaft“, Jugendliche, die immer wieder kommen. Viele von ihnen sind da, weil sie mit Freunden Spaß haben und sich beim Sport entspannen wollen – ohne Leistungsdruck, die Jagd nach Punkten oder das Schielen auf einen guten Tabellenplatz. Sie lernen einen fairen Umgang miteinander, Respekt für den Gegenüber und können gleichzeitig ihre individuellen Fähigkeiten verbessern.
Das Angebot ist vielfältig und reicht vom Trampolinspringen über Tanz, Kampfsport in verschiedenen Variationen, Klettern oder Skaten bis hin zu den Klassikern Fußball, Basketball und Volleyball. Mädchen- und Frauenangebote haben einen besonderen Stellenwert. Die Initiative „Mädchen in Bewegung“ spricht ausschließlich weibliche Jugendliche an. Sie wird von Frauen geleitet und betreut.
Teil der Kinder- und Jugendarbeit
Jeder Standort im Mitternachtssport wird von einem Partner aus der Jugendarbeit oder dem Sport betreut. Über Kontaktbeamte arbeitet auch die Polizei an vielen Standorten mit. Regelmäßige Gespräche zwischen allen Beteiligten sorgen dafür, dass die Angebote laufend weiterentwickelt und angepasst werden. Positiver Effekt: Viele Jugendliche erhalten einen Zugang zum Thema Sport und können Kontakte zu engagierten Trainern oder Vereinen knüpfen.
Seit den ersten Anfängen wird der Mitternachtsport vom Institut für Sportwissenschaft der Universität Hannover wissenschaftlich begleitet. Wichtige Partner sind der organisierte Sport mit seinen Verbänden und Vereinen, die Einrichtungen freier Träger der Jugendarbeit und die kommunale Jugendarbeit.